Am Anfang mancher Tage komme ich mir vor wie im Hochgebirge – so als stünde ich am Fuß eines steilen Berges. Nein, ich bin nicht beim Wandern. Es sind die vielen Anforderungen und Erwartungen, Verpflichtungen und Aufgaben, die sich vor mir türmen wie ein riesiger Gipfel. Noch bevor ich nach dem Aufwachen aufstehen kann, haben mir meine Sorgen schon „Hallo“ gesagt. Sorgen ändern aber nichts, sondern nehmen nur die Kraft für den Alltag.

Dabei ist Sorgen ein Teil des menschlichen Lebens. Sorgen hat etwas mit Lieben zu tun, mit Verantwortung tragen. Tiere müssen versorgt werden, Blumen benötigen Wasser und die Familie braucht etwas zu essen.

Versorgen, umsorgen heißt, dem Lebewesen und den anvertrauten Menschen das geben, was sie zum Leben brauchen. Doch die Bibel warnt davor, dass uns Sorgen gefangen nehmen. Lasse ich es zu, dass Sorgen mich so in Beschlag nehmen, dass ich an nichts Anderes mehr denken kann und fast verrückt werde vom Sorgen? Petrus empfiehlt uns: „Alle Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch.“

Es ist ein Wettstreit: Gott gegen die Sorgen. Immer wieder muss ich die Entscheidung treffen, wen ich in meinem Leben bestimmen lasse: die Sorgen oder Gott. Muss ich mir wirklich über tausend Dinge den Kopf zerbrechen oder vertraue ich mich der Fürsorge Gottes an?

„Alle eure Sorge werft auf Gott; denn er sorgt für euch“, ermutigt uns der Apostel Petrus. Ich frage mich: Wie lerne ich nur „das richtige Werfen“?

Es reicht einfach nicht zu sagen: „Ich will mir keine Sorgen machen.“ unser Gehirn kann mit dem Wort „keine“ nicht umgehen. Wenn ich zu mir sage: „Ich möchte mir keine Sorgen machen“, dann funktioniert das nicht. Genauso wie wenn ich sage: „Versuche dir keinen rosa Elefanten vorzustellen.“ Und, siehst du das rosa Tier?

Mir haben zwei Dinge weitergeholfen: Zum einen, meine Sorgen einmal genauer anzuschauen, sie aufzuschreiben und mich zu fragen: „Was genau bereitet mir Kopfzerbrechen? Was beschäftigt mich in schlaflosen Nächten am meisten? Welche konkreten Schritte sind dran?“ Und zweitens die Grundentscheidung: Ich will Gott die Sorge für mein Leben zutrauen. Er kennt mein ganzes Leben, auch meine schlechten Seiten. Meine Schuld ist durch Jesus vergeben, ich darf jeden Tag neu anfangen. Das gilt für jeden Menschen. Das gilt auch für dich.

Ich lade dich dazu ein, auf diese Weise deine Sorgen loszulassen. Einfach mal alles auf Jesus und Gott zu werfen. Weil wir die Möglichkeit dazu haben. Wir müssen nicht in unserem Leiden alleine sein, wir müssen nicht mit all unseren Sorgen alleine sein, sondern haben immer jemand, der bei uns ist, der uns unter die Arme greift, der uns Zuhört, der uns helfen kann. Wir sind nie alleine.